Drei Tage für die Berge, gute Bücher und Liebe, natürlich. Zeit zum Nichtstun und zum Denken. Nachdenken über mein Leben, meine Vergangenheit und meine Zukunft. Meine Möglichkeiten; die offenen und die verbauten. Ich fühle mich regelmäßig, also eigentlich jeden Herbst, 10 Jahre zurückgesetzt, wie ein Teenager vor der offenen, weiten Welt und so auch vor allen Entscheidungen. Ich hab alle Möglichkeiten. Das ist schön, aus sich selbst erklärenden Gründen, aber auch scheisse, weil es alles Gewesene und früher Entschiedene in Frage stellt und weil eben doch nicht mehr ganz alle Türen offen stehen. Aber was noch wichtiger ist als die Gedanken, sind die guten Bücher, weil gute Bücher die Gedanken weiter bringen und ihre Existenz teils erst ermöglichen. Und darum möchte ich dir einige von meinen, teils nicht eigenen - weil leihen viel hipper als besitzen ist - Goldstücken vorstellen.
Willst du die Welt verändern, dann verändere dein Land.
Willst du dein Land verändern, dann verändere deine Stadt.
Willst du deine Stadt verändern, dann verändere deine Straße.
Willst du deine Straße verändern, dann verändere dein Haus.
Willst du dein Haus verändern, dann verändere dich.Laotse (chin. Philosoph, 6. Jh. v.Chr.)
Zurück aus dem Urlaub und mein Leben rollt, rollt in vollen Zügen. Ohne wirklich zu suchen hab ich einen Job gefunden - ab nächstem Monat werde ich also für ein Start-Up Unterwäsche entwickeln, in die ich mich schon jetzt verliebt habe. Die bestellten ONE Kleider sind endlich in Bern eingetroffen und können versendet werden - ab jetzt hängt es auch für alle Interessierten in der Lorraine, bereit für eine Anprobe und natürlich kann es auch weiterhin über meine Website und etris.ch bestellt werden. Ich arbeite an einem Konzept für.. ah, das ist noch geheim - doch: das Projekt wird verfolgt, vertieft und weiter entwickelt und ich bin gespannt, was daraus wird. Im Garten wird fleissig geerntet und die Tomaten auf dem Balkon färben sich langsam bunt, die Randen drücken sich aus der Erde und die grossen Blätter vom Kürbis strecken sich mehr und mehr der Sonne zu. Das Projekt erschien im DRAN und bald kommts auch im BEOBACHTER.. Auch mit den Workshops läuft es rund: am 1. September halte ich den ersten öffentlichen Workshop zum Thema Zerowaste im Quai 4 Restaurant in Luzern - und dieser Event ist erst der Anfang einer Serie! - bist du dabei!? Nebenbei befassen wir uns langsam ernsthafter mit alternativen Wohnformen und haben uns schon fast Ziele gesetzt. Und als ob das nicht alles schon genug des Guten wäre, hat eine Freundin das schönste Baby überhaupt zur Welt gebracht.
Fremde Menschen. Fremde Kulturen. Wie leicht es uns fällt, zu urteilen oder verängstigt wegzublicken. Dabei würde ein tiefer Blick in die Augen des Gegenübers reichen, um Brücken zu bauen und die Grenzen zu überwinden. Reiner (weiter unten erfährst du mehr über diesen Inspirierenden Mann) nennt das so schön: "die Geschichten aus den Augen der Menschen ziehen". Ja, für einen kurzen Augenblick in ihr Leben eintauchen. Ihnen unseren Moment schenken und ihnen zeigen, dass sie willkommen sind.
Es ist jetzt Ende Jahr und ich schau auf die letzten paar Jahre zurück. Richtig viel ist da in meinem Leben passiert. Da war Deutschland und die Ausbildung, die Mädels-WG und die vielen schweizer Freunde die mich besuchten. Dann die Hochzeit, der neue Job als Schnittechnikerin, der Umzug, der Blog. Ja, es war richtig gut. Auch mein Lebensstil hat sich komplett verändert in dieser Zeit.
Ich war wieder auf Reisen. Timisoara, Rumänien. Ja, das klingt unbedeutend und nicht sehenswert. Doch je mehr ich unsere Welt entdecke, desto hingerissener bin ich. All diese Menschen mit unglaublich vielen Geschichten. Es dröhnt in mir drin und will mir nicht mehr aus dem Kopf. Ja, wie wichtig doch diese Geschichten sind. All die Menschen, die bei der Revolution 1956 auf der Treppe vor der Kathedrale im ums Leben gekommen sind. Doch auch all diese Leute, die jetzt fröhlich zusammen mit mir über den Weihnachtsmarkt schlendern. Wie wichtig sie doch sind, die Geschichten all dieser Menschen. Geprägt von unendlicher Trauer und unübertrefflicher Freude. Voll mit Schrecken und Glück. Wut, Angst und Jubel. Ein kleines "hi", von allen verstanden, die Mundwinkel formen sich zu einem freundlichen Lächeln. Und da: für den Moment eines Wimpernschlages hast du diese Geschichte berührt. So rein und frei. Kurz und echt.