Wir können nicht ohne sie, sie lässt wachsen und gibt uns leben. Die Sonne - in dieser Jahreszeit beten wir sie förmlich an, strömen in Massen nach draussen und räkeln uns auf den Wiesen. Doch wie schützen wir uns angemessen vor ihr? - denn zu viel davon kann neben einem hässlichen und schmerzhaften Sonnenbrand auch Krankheiten wie Krebs verursachen.
Tausend Fläschchen und Tübchen stapelten sich auf meinen Simsen im Badezimmer, bevor ich mich das erste Mal dazu entschlossen habe, zu reduzieren. Alles war doppelt und in mehrfacher Ausführung vorhanden. Ja okay, richtig schlimm war es nie, und doch fühlt es sich so an, wenn ich daran zurück denke. Ich zeige dir heute, wie dein Badezimmer in wenigen und einfachen Schritten minimalistischer, nachhaltiger und nackter (nackt=unverpackt) und somit auch einfacher werden kann.
Dieser Moment, wenn auf einmal etwas in deinem Gesicht drückt und weh tut und du beim nächsten Blick in den Spiegel wieder einen roten Pickel entdeckst. Scheisse, schon wieder, denkst du, währenddessen du nach der Puderdose greifst und ihn krampfhaft zu überdecken versuchst. Ich frag mich dann stets, ob ich mich jemals einfach nur schön fühlen würde, ohne diese Flecken im Gesicht.
Brrr, die Temperaturen der letzten beiden Wochen haben mich schon gezwungen, meine Sommerkleider in einer Kiste unter dem Bett zu verstauen. Morgens kann man kaum ohne Jacke aus dem Haus und auf der Hochzeit letztens war es soo kalt, dass ich mir noch schnell neue Strümpfe kaufen musste. Die Bäume werden immer herbstlicher und mein Feigenbaum auf dem Balkon hat sogar schon fast alle Blätter verloren. Und das, alles in allem, ist eigentlich gar nicht so schlimm, wenn die Erinnerung an den Sommer nicht so nah wäre. Ja, die Gedanken an die heissen Tage, das Schwimmen im Fluss, Eiscreme und luftige Kleider, macht es mir schon ganz schwer, die kürzer werdenden Tage und den kommenden Winter zu akzeptieren.
Wer mich kennt, weiss, dass ich nicht besonders viel von Hygiene, Desinfektion und Co. halte. Ja, ich war schon immer eine Vertreterin der Theorie: je sauberer, desto krank. Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich habe nichts gegen einen sauberen Körper und eine ordentliche Umgebung, aber zu viel des Guten ist halt einfach zu viel. Ja, wir können doch nicht sämtliche Bakterien und potentiellen Krankheitserreger aus unserem Alltag verbannen, mit dem grossen Risiko, dass diese immer resistenter und stärker werden. Oder wie meine Mama früher immer gesagt hat: "Dräck macht gsung!". Und doch gibt es sie, diese Momente, in welchen sich jede Zelle meines Körpers nach einem kleinen bisschen Sauberkeit sehnt.
Nach einer Woche Pause von Allem, hat mich mein Alltag wieder komplett eingeholt. All die Vorsätze, meine Arbeit zu unterbrechen, um mich zu strecken, zu entspannen und aufzuatmen, sind schon nach drei Tagen kläglich gescheitert. Dabei habe ich doch, als ich mich letzte Woche nur zwischen Liegestuhl und Sauna bewegt habe, gemerkt, wie sehr ich diese Auszeiten nötig hätte. Ja, wie oft stürze ich mich in die Arbeit und vertiefe mich so nebenbei in tausend eigene Projekte. Auch der Haushalt sollte mal erledigt werden.. und und und. So dreht sich mein kleines Hamsterrad immer schneller und in all diesen Umdrehungen vergesse ich leicht, wie wichtig es doch wäre, ab und zu zu unterbrechen.
Heutzutage kennen wir dieses sonderbare weisse Pulfer kaum noch. Wir wissen zwar, dass es zuständig ist für die leckere braune Kruste auf unserer Brezel und manche Leute brauchen es zum backen, aber das wärs auch schon. Über die Jahre und vor allem die allgegenwärtige Werbung anderer Produkte, die Natron erfolgreich ersetzen, haben wir ganz vergessen, wozu es sonst noch so fähig ist.
Juhui, ich hab wieder angefangen meine Kosmetik selber zu machen. Das ist eine so schöne Erfahrung, da ich genau weiss, was wo drin ist und weil ich es in Konsistenz und Duft genau so haben kann, wie ich es will. Ja, den Duft selber zu bestimmen ist das allergrösste für mich - denn ich liebe all die Düfte der Natur und kann mich beim aussuchen kaum sattriechen. Und richtig toll ist, dass ich wirklich alles im Offenverkauf fand und somit keinen Müll produziere. Die Inspiration für meinen ersten Versuch fand ich im Buch von Bea Johnson (Zero Waste Home). Alles was du dafür brauchst ist ein bisschen Bienenwachs (das findest du beim Imker im Dorf oder im Bastelladen) und Öl aus dem Küchenschrank (ich bevorzuge Kokosöl, Sonnenblumenöl oder Olivenöl) und eventuell ätherisches Öl um deinen Lieblingsduft zu erreichen.