V E R A N T W O R T U N G

wer trägt sie denn wirklich?

Ich bin so froh, bin ich umgeben von Freunden, die wissen, was mich interessiert und mich so immer wieder auf spannende Artikel und tolle Events aufmerksam machen. Ich schäme mich manchmal sogar, dass ich dies bei ihnen nicht mache... Mais oui, dafür hab ich ja den Blog. So kam ich letztens auch zu diesem Artikel, der privates Engagement abschmettert und die Verantwortung für unsere Welt einfach auf die Politik abwälzt. Ich möchte diese Chance nutzen, um euch, um dir Mut zu machen und ja, auch um meine Meinung zu platzieren.

Privat
Ich finde es einfach großartig auf der Erde zu leben, kaltes Wasser zu spüren, Luft zu atmen, in Früchte zu beissen, dem Gemüse beim Wachsen zuzuschauen und die Bienchen summen zu hören. Ich bin begeistert; wir bekommen alle unseren Platz auf der Welt und die dazugehörige Verantwortung für den Planeten. Ich sage nicht, dass die Politik keine Verantwortung trägt, das tut sie genauso wie die Firmen, doch diese Instanzen bestehen ja auch aus Privatpersonen mit ihrem Teil der Verantwortung. Darum lass uns zuerst auf uns schauen. Du, ich, wir: wir sind alle ein Teil vom grossen Ganzen. Mit unseren Rechten, unseren Pflichten und unserer Verantwortung. Ich kann jeden Tag entscheiden, kaufe ich bio oder nicht, esse ich Fleisch oder Gemüse, reise ich mit dem Zug oder mit dem Flugzeug, kaufe ich das faire T-Shirt, schaltet ich das Licht aus, baue ich mein Gemüse selber an... Mit all diesen Entscheidungen zeigen sich meine Werte, formt sich mein Leben und damit auch mein Anteil in der Gesellschaft. Ich bin jemand und ich bringe meine Farbe, meine Werte in mein Umfeld, meine Stadt, mein Land und die Welt. Es geht nicht darum, dass jeder denkt und handelt wie ich, sondern einfach nur darum, dass ich so handle, wie ich es für richtig halte und eben genau so meinen Teil zu diesem grossen Ganzen beitrage.

Du, ich, wir: wir sind alle ein Teil vom grossen Ganzen.

Mit unseren Rechten, unseren Pflichten und unserer Verantwortung.


Gemeinschaft
Es geht auch nicht darum, dass ich mit einer ökofairen Unterhose die Welt retten kann - ja es würde wohl gar niemand merken, wenn ich alleine diese kaufen würde. Wenn niemand meine Werte teilt, kann ich damit leider wirklich nichts nachhaltig verändern, sondern nur leuchten so hell ich kann, vorleben und inspirieren. Ich aber bin zum Glück nicht alleine und du bist das bestimmt auch nicht (wenn du dies jedoch denkst, so such mal im Netz nach Gleichgesinnten). Ich habe gehört, dass es für eine Revolution, eine wirkliche Veränderung, nur 10% einer Gesellschaft braucht. Krass nicht? Da scheint ein einzelner Mensch nicht mehr ganz so klein zu sein. Wenn es Gleichgesinnte gibt, ist es wichtig, dass wir uns im realen Leben oder auch digital mit ihnen umgeben, uns gegenseitig ermutigen, inspirieren, hinterfragen; uns unterstützen. Es ist wichtig, diese Beziehungen zu pflegen und gemeinsam zu wachsen, für uns selber und für diese "Revolution", denn in einer Gemeinschaft scheint diese gar nicht mehr so weit weg.

Es geht nicht darum, dass jeder denkt und handelt wie ich, sondern einfach nur darum, dass ich so handle, wie ich es für richtig halte und eben genau so meinen Teil zum grossen Ganzen beitrage.


Politik
Als Gemeinschaft oder auch als Privatperson kann man sich politisch engagieren. In der Schweiz ist das ja ganz schön: wir können neben dem Unterschreiben von Initiativen und Referenden bei den Abstimmungen regelmäßig für unsere Werte einstehen und müssen dafür kaum Zeit investieren. Wenn wir mehr Zeit zur Verfügung haben, können wir Demonstrationen und Proteste besuchen, uns einem politischen Verein, einer NGO oder einer Partei anschließen oder uns sogar wählen lassen. Wir können mitreden. Wir tragen Verantwortung. Lass sie uns gemäß unseren Möglichkeiten übernehmen.
Professionell
Mit ist es wichtig, eine, meinen Werten entsprechende Tätigkeit, auszuüben (dies ist auch der Grund für meine momentane Neuorientierung). Ich denke, dass zu mindestens bei uns (fast) jeder die Wahl hat, sei sie nicht ganz unbegrenzt, welchen Beruf er wählt und für wen arbeitet. (Das sage ich als Schnitttechnikerin - das Wort selber ist schon rot unterstrichen, weil es vom Rechtschreibeprogramm nicht erkannt wird, Jobs dafür gibt es schweizweit wohl nicht mehr als zwanzig, obendrein ist das eine sehr spezifische Ausbildung und ich bin damit Teil der Textilbranche, welche neben der Ölindustrie die dreckigste Industrie überhaupt ist.) Auch wenn man nicht wechseln will oder kann, bestehen die meisten Unternehmen zwar nicht aus nur gleichrangigen Mitgliedern und doch hat absolut jeder eine Stimme, sei sie auch noch so klein. Es ist also schon ein Anfang, seine Meinung einzubringen und mitzureden.

In einer Gemeinschaft scheint diese Revolution gar nicht mehr so weit weg zu sein!


Mir ist bewusst, dass viele Leute ihre Position egoistisch ausnutzen und das ist unglaublich scheisse. Wenn ich könnte, würde ich das noch heute verändern. Doch da ich das nicht kann, konzentriere ich mich besser auf meine Möglichkeiten, denn nur etwas finde ich noch schlimmer als die Verantwortungslosigkeit dieser Leute: Wenn Menschen, sich von ihnen und ihrem Handeln und Geschwätz entmutigen lassen und denken, dass sie wegen diesem geizigen und gierigen Gesindel so oder so nichts erreichen können.

Darum, lass dich nicht unterkriegen und lebe deine Werte bis zum Umfallen - ich mach mit!

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Zippora Marti

Planet Erde